Microlearning

Als Microlearning oder auch Mikrolernen wird das Lernen in sowohl inhaltlich als auch zeitlich kleinen Lerneinheiten bezeichnet. Auch wird der Prozeß dieser kurzen Lernaktivitäten selbst als Mikrolernen beschrieben.

Die Inhalte dieser kleinen Lerneinheiten wiederum bestehen aus Microcontent, welcher sich durch folgende Attribute auszeichnet:

  • Zeit
    Die Schritte in den Lerneinheiten sind kurz. Sie dauern in der Regel von gerade mal ein paar Sekunden bis maximal 15 Minuten.
  • Form und Inhalt
    Die Inhalte sind stark reduziert auf Fragmente, Fakten oder kurze Episoden und stellen meist recht einfache Themen dar.
  • Schnelle Rückkopplung
    Die Lernenden erhalten direkt eine Rückmeldung zu ihrem Lernerfolg. Wird der Gamification-Ansatz berücksichtigt, kann die Motivation und Interaktion der Lernenden zum Dranbleiben und Weitermachen gesteigert werden.
  • Lernprozess
    Mirkolernen kann selbstorganisiert aber auch begleitet in einem formalen Lernsetting genutzt werden. Es geschieht jedoch meist wiederholend.
  • Medien
    Microlearnings können sowohl analog als auch digital umgesetzt werden, wobei die digitalen Formate besonders beliebt sind. Beispiele hierfür sind Apps, YouTube oder Social Media Plattformen, deren Microcontent via Smartphone oder Tablet selbstorganisiert, bedarfsorientiert und vor allem zeitschonend von den Lernenden zur Inhaltsvermittlung genutzt wird.

Verschiedene Formen von Microcontent

  • Textabschnitte
  • Bilder (Fotos, Illustrationen, Infografiken)
  • Videosequenzen
    Audiosequenzen (Sprache, Geräusche, Musik)
  • Quizze / Tests
  • Spiele

Innerhalb der kleinen Lerneinheiten können die Formen natürlich gemischt werden. Z. B. Quizze mit Bildern oder Audios statt Text.

Was bringt Microlearning im Unternehmen?

Schnell, flexibel, aktuell

Im Gegensatz zu klassischen E-Learnings ist Microcontent aufgrund seines reduzierten Umfangs schneller zu erstellen. Dies ermöglicht wiederum einen hohen Grad an Flexibilität und Aktualität, da sich kleine Lerneinheiten schneller an neue unternehmerische Gegebenheiten und Anforderungen anpassen lassen als umfangreiche Kurse.

Mikrolernen greift die Lernform auf, die Mitarbeiter bereits in ihrer Freizeit nutzen und kennen: Selbstorganisierte Informationsbeschaffung im aktuellen Bedarfsfall via Smartphone oder Tablet. Dies kann auch für das Lernen am Arbeitsplatz sinnvoll und hilfreich für die Mitarbeiter genutzt werden, zum Beispiel zum Abrufen bestimmter Produktinformationen, Bedienungsanleitungen, Störfallbehebung an Maschinen oder als Ergänzung und Vertiefung zu einem Compliance Training.

Mikrolernen ist außerdem auf Wiederholung ausgelegt, wodurch das Verinnerlichen von zu lernenden Inhalten für die Mitarbeiter erleichtert wird.

Wann sich Microlearning eher nicht eignet

Mikrolernen ist wie alle Lernformen nicht besser oder schlechter als andere, sondern muss immer im Kontext gesehen und am konkreten Einsatz gemessen werden.
Aufgrund seines Mikroformats mit all seinen spezifischen Lerneigenschaften eignet sich der Einsatz von Microlearnings nicht unbedingt für komplexe Themen und tiefergehende Trainings. Jedoch können Microlearnings als Ergänzung dazu eingesetzt werden.

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