In einem Lernmodul werden Inhalte zu einem spezifischen Thema für Lernende aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Sie sind inhaltlich in sich abgeschlossen und ihr Inhalt unabhängig von anderen Lernmodulen verständlich. Somit kann einem Lernmodul ein konkretes Lernziel zugeschrieben werden.
Lernmodule können, z. B. innerhalb eines Kurses, aufeinander aufbauen. Damit sind sie vergleichbar mit einzelnen in sich abgeschlossenen Kapiteln eines Buches. Der Inhalt von aufeinander aufbauenden Lernmodulen kann so zur Heranführung an und / oder Vertiefung oder Weiterführung zu einem Thema genutzt werden.
Dafür ist es notwendig, den zu vermittelnden Inhalt in kleine, abgeschlossene Lernmodule zu zerlegen und bei mehreren Modulen eine Gliederung zu erstellen (vergleichbar mit dem Inhaltsverzeichnis eines Buches).
Die Inhalte in einem Lernmodul können durch unterschiedliche Medien dargestellt werden: Audio, Video, Text.
Es ist auch möglich, den Lernerfolg der Lernenden entsprechend des Lernziels zu messen. Dafür empfiehlt sich, vor der Erstellung des Lernmodul auch die Zugangsvoraussetzungen sowie Lernziele und -ergebnisse klar zu definieren.
Lernmodule können mit einem Autorentool (auch Authoring Tool genannt) erstellt werden. Dabei handelt es sich (meist) um ein Softwareprogramm, mit dem sich Inhalte digital in Form unterschiedlicher Medien aufbereiten und miteinander kombinieren lassen.
Sie beinhalten auch die Möglichkeit, Wissensabfragen durchzuführen und den Lernerfolg der Lernenden zu messen.
Nachdem ein Lernmodul mit einem Autorentool erstellt wurde, kann es in eine Lernplattform importiert und den Lernenden bereitgestellt werden. Dafür ist ein bestimmter Standard notwendig, den sowohl die Dateien des Lernmoduls als auch die Lernplattform, in die das Lernmodul importiert werden soll, erfüllen müssen. Dieser Standard wird SCORM genannt (Sharable Content Object Reference Model) und ermöglicht die Bereitstellung, den Import und Export von elektronischen Lernmedien.
Durch die Bereitstellung von digitalen Lernmodulen wird Lernenden die Möglichkeit gegeben, sich in ein konkretes Thema zu vertiefen. Durch die inhaltliche Abgeschlossenheit und die Möglichkeit, alle Informationen zu dem Thema innerhalb des Lernmoduls bereitzustellen, kann außerdem ablenkungreduziertes Lernen ermöglicht werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Bearbeitung der Inhalte in einem Lernmodul für alle Lernenden in einer vorgegebenen Reihenfolge zu erzwingen. Dies kann gewährleisten, dass alle Lernenden alle Informationen erhalten, die sie erhalten müssen.
Alternativ dazu können Sie den Lernenden auch die Bearbeitung der Reihenfolge frei zur Verfügung stellen, sodass sie in ihrem Lerntempo und auf Grundlage ihres Wissensstandes die Inhalte bearbeiten können.
Digitale Lernmodule eignen sich besonders gut für Grundlagenwissen, da diese Inhalte in der Regel keinem schnellen Wandel unterworfen sind, welcher eine Bearbeitung der Inhalte erfordern würde. Für Lerninhalte, die einen hohen Grad an Flexibilität und Aktualität benötigen, können sich ggf. Microlearnings besser eignen. Diese können auch als Ergänzung zu Lernmodulen dienen.
Weiterlesen im Lexikon:
Autorentools zum Erstellen von Lernmodulen: