Der Begriff „E-Learning” setzt sich aus der Abkürzung „e” für “elektronisch” und „Learning” für Deutsch „Lernen” zusammen. Wörtlich übersetzt bedeutet E-Learning demnach „elektronisches Lernen”, jedoch wird eher die Definition „elektronisch unterstütztes Lernen” bevorzugt, da es um das Lernen von Menschen mit Hilfe von elektronischen und / oder digitalen Medien geht.
Diese Medien werden beim E-Learning für die Bereitstellung von Lernmaterialien und / oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation in Lehr/Lernszenarien eingesetzt.
Es gibt jedoch noch keine allgemeingültige Definition des Begriffs „E-Learning”. Ebenso existieren unterschiedliche Schreibformen: eLearning, e-Learning, Elearning.
Synonym zu E-Learning werden auch die Begriffe Online-Lernen, lernen mit Neuen Medien, Lehren und Lernen mit digitalen Medien, computergestütztes Lernen, Distance-Learning, multimediales Lernen etc. genutzt.
Der Begriff E-Learning wurde durch die Entwicklung und Verbreitung des Internet durch Jay Cross 1998 geprägt, ursprünglich als „Lernen mit dem „Neuen Medium” Internet”.
Die Wurzeln des E-Learning reichen jedoch weiter zurück und sind in der Entwicklung und Kombination von Lernmaschinen, Distance Education / Learning und Telelernen zu finden.
Auf Deutsch: Fernlernen oder Lernen mittels Fernkursen fand bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA, Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich (UK) statt.
Anfangs wurden die Kursunterlagen noch per Post versendet, mittlerweile erfolgt dies in der Regel auf elektronischem Weg.
Fernlernen ermöglicht den Lernenden die Teilhabe an Weiterbildungsmöglichkeiten trotz teils großer Entfernung zum Bildungsinstitut und parallel zur Berufstätigkeit, wodurch sie ihnen keine Einkommensausfälle entstehen.
Eine Weiterentwicklung des Fernlernens fand mit dem Telelernen statt, bei dem in den USA bereits ab ca. 1940 mittels Fernseh-Technologie (TV) gelernt werden konnte. In Deutschland wurde dafür das Telekolleg eingeführt und bekannt, welches seit 1967 den Erwerb der mittleren oder Fachhochschulreife anbietet.
Die Idee von „Lernmaschinen” existiert bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts, wie das „Leserad” von Agostino Ramelli von 1588 verdeutlicht.
Im Zuge der industriellen Entwicklung entstanden weitere „Lernmaschinen” mit unterschiedlichen Schwerpunkten, zum Beispiel im Bereich des Rechtschreibtrainings.
1926 entwickelte Sidney L. Pressey die erste „teaching machine”, „Presseys Test- und Lernmaschine”, welche den Lernenden Fragen und fünf Antwortmöglichkeiten zur Auswahl präsentierte.
Populär wurden Lernmaschinen ab 1938 durch die Lernprogramme, die B. F. Skinner und James G. Holland entwickelten.
Ab 1970 wurde die computergestützter Instruktion im schulischen Unterricht, aber auch in der betriebliche Aus- und Weiterbildung angefangen einzusetzen und zu erforschen.
Durch die Entwicklung der PCs (Personal Computers) wurden in den 80er und 90er Jahren dann CBTs populär. Ein CBT (Computer Based Training) ist eine Lernsoftware, die von einer CD-ROM oder DVD abgespielt oder auf dem Computer installiert wird.
Ab Mitte der 90er wurden dann durch die rasante Entwicklung und Verbreitung des Internets die CBTs durch WBTs abgelöst. Ein WBT (Web Based Training) ist ein Lernprogramm, dessen Lerninhalte mit Hilfe des Internets oder Intranets von einem Webserver abgerufen werden.
Da sich durch die technische Entwicklung stetig neue Medien entwickeln, gibt es keine abschließende Liste über die unterschiedlichen Arten von E-Learning.
Beispiele für Arten von E-Learning sind:
Lernende können Lernen, wann und wo es für sie am besten passt. Dies kann die intrinsische Motivation zum Lernen steigern.
E-Learning ermöglicht das Lernen im eigenen Tempo, Videos / Audios können z. B. immer wieder gespult und erneut angeschaut, Texte immer wieder gelesen werden.
Durch die unterschiedlichen Medienformate Audio, Video, Bild und Text sowie deren Kombination können die unterschiedlichen Lerntypen angesprochen werden, denen so das Lernen auf ihrem bevorzugten Kanal erleichtert wird.
Im Gegensatz zum Buchdruck bietet die Überarbeitung, Erweiterung und erneute Bereitstellung von digitalen Lehr/Lernmaterialien eine enorme Erleichterung.
Gerade bei der Nutzung von Autorentools lassen sich die damit erstellten Inhalte problemlos in unterschiedliche Sprachen übersetzen. Die ist besonders für global agierende Unternehmen von Vorteil.
Aufgrund der digitalen Bereitstellung entfallen Reise- und längerfristige Anreisekosten in der betrieblichen Weiterbildung.
Nicht alle Lernenden sind mit den unterschiedlichen Arten von E-Learning vertraut und müssen zunächst lernen, mit diesen umzugehen.
Digitales Lernen findest meist selbstorganisiert statt, d. h. , die Lernenden bestimmen selber, wann sie die Inhalte lernen. Dies erfordert sowohl ein gewisses Maß an Selbstorganisation und Disziplin, als auch eine lernförderliche (Arbeits)Umgebung.
Wird der Einsatz von E-Learning nicht von der didaktischen und methodischen Perspektive aus angegangen, sonder technologiegetrieben, kann dies den Lernerfolg beeinträchtigen, da Lehren und Lernen mit digitalen Medien andere Didaktiken / Methoden benötigt als z. B. der bekannte Präsenzunterricht.
Digitales Lernen findet meist alleine statt. Die Erfahrung mit E-Learning hat bereits gezeigt, dass sich dieser Faktor direkt auf den Lernerfolg auswirken kann, wenn Lernende alleine gelassen werden. Daher sollte den Lernenden die Möglichkeit zum Austausch untereinander als auch mit Trainern ermöglicht werden. Dies kann digital als auch in Präsenz erfolgen, siehe Blended Learning.
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