Als E-Learning Anbieter werden Anbieter verstanden, die alle Formen von elektronischen oder digitalen Lernmaterialien, teilweise inklusive zwischenmenschlicher Kommunikationsmöglichkeiten, bereitstellen. Eine einheitliche Definition für E-Learning Anbieter gibt es nicht. Oft wird zwischen drei Definitionen unterschieden:
Ein Synonym für E-Learning-Anbieter ist der Begriff “Onlinekurs-Marktplatz”, auf welchem fertige Online-Kurse von unterschiedlichen Anbietern zum Kauf angeboten werden.
Besonders seit 2012, dem “Jahr der MOOCs”, ist die Anzahl an Marktplätzen deutlich gestiegen.
Die bekanntesten aus dem internationalen Sektor sind Udemy, Coursera und EdX. Im deutschsprachigen Raum ist die MOOC-Plattform des Hasso-Plattner-Instituts “openHPI” als ein Bespiel zu nennen.
Die Themenvielfalt auf Onlinekurs-Marktplätzen ist je nach Anbieter entweder sehr spezifisch, wie etwa im Sprachenbereich. Bekannte Beispiele hierfür sind Duolingo oder Babbel.
Aber auch breitgefächertere Angebote sind zu finden, wie zum Beispiel bei Udemy, wo die Palette der Kursthemen von IT und Design über Business und Persönliche Entwicklung reicht.
Der Vorteil dieser Onlinekurs-Marktplätze liegt in der großen Vielzahl an bereits sehr professionell erstellten Kursen zu allgemeinen Themen, die für sofort für die Mitarbeiterschulung zur Verfügung stehen. Je nach Anbieter sind die Marktplätze speziell auf Unternehmen ausgerichtet (z. B. Udemy Business oder LinkedIn Learning).
Der Nachteil solcher Marktplätze ist, dass die angebotenen Kurse nicht unternehmensspezifisch zugeschnitten sind, sondern allgemeines Wissen zu einem Thema vermitteln.
Auch das Bereitstellen und Verkaufen von eigenen Kursen ist auf bestimmten Marktplätzen möglich.
Der Vorteil liegt in der bereits vorhandenen technischen Plattform und damit einhergehenden IT-Infrastruktur, potentiellen Kunden und Marketing sowie der integrierten Zahlungsabwicklung.
Auf der anderen Seite besteht oftmals jedoch keine oder eingeschränkte Kontrolle über Preise, Nutzerdaten und das Corporate Design.
Die Grundlage für Online-Marktplätze sind E-Learning-Plattformen, welche ebenfalls als Synonym für E-Learning Anbieter genutzt werden.
Der Fokus einer E-Learning-Plattform liegt, wie bereits beschrieben, auf der Bereitstellung von Lernmaterialien und der Kommunikation zwischen Lernenden / Lehrenden. Auch können – je nach Plattform – der Lernfortschritt gemessen und Nachweise ausgestellt werden. Die Inhalte können selbst erstellt oder fertige eingebunden werden.
Im Gegensatz zu einem fremden Markplatz liegt der Vorteil einer unternehmenseigenen E-Learning-Plattform in der Flexibilität der Verwaltung und Anpassung der Lerninhalte an unternehmensspezifische Anforderungen. Auch bleibt die Nutzerverwaltung im Unternehmen und kann zusätzlich für die Personalentwicklung genutzt werden.
Synonym für E-Learning-Plattform wird oft auch der Begriff “LMS” verwendet. Beispiele für LMS sind Docebo, Cornerstone oder auch Moodle und ILIAS.
Viele Unternehmen scheuen die Bereitstellung und Pflege einer unternehmenseigenen E-Learning-Plattform aus unterschiedlichen Gründen. An diesem Punkt kommen E-Learning-Agenturen ins Spiel.
Sie werden nicht nur ebenfalls als Synonym für den Begriff “E-Learning Anbieter” verwendet, sondern stellen auch eine Anlaufstelle für Unternehmen dar, die individuell zugeschnittene, professionelle Lerninhalte für ihre Mitarbeiter erstellen lassen, Beratung für die Bereitstellung eines eigenen LMS / CMS oder aber auch Trainings zu Themen rund um Corporate-Learning erhalten wollen.
Der Vorteil bei der Zusammenarbeit mit einer E-Learning-Agentur liegt in der passgenauen Beratung, Erstellung und dem Bereitstellen von Inhalten für das Unternehmen und deren Mitarbeitern. Dies wird durch einen meist engen Abstimmungsprozess zwischen Unternehmen und Agentur erreicht.
Auch liegt in der Agentur die technische Ausrüstung vor, die von den Mitarbeitern bereits beherrscht wird. Dies stellt für Unternehmen neben der finanziellen auch eine zeitliche Kostenreduzierung dar.
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