XLIFF

XLIFF – das Dateiformat für Sprachversionen in E-Learning Kursen

XLIFF (XML Localization Interchange File Format) ist ein standardisiertes, auf XML basierendes Dateiformat, das speziell für den Austausch von zu lokalisierenden Daten zwischen verschiedenen Software-Tools entwickelt wurde. Es dient dazu, Texte und Layout-Informationen voneinander zu trennen, um den Übersetzungsprozess effizienter und sicherer zu gestalten.

Kernmerkmale von XLIFF

XLIFF-Dateien zeichnen sich durch spezifische Eigenschaften aus, die sie ideal für professionelle Übersetzungsworkflows machen:

  • Standardisierung: Als OASIS-Standard sorgt das Dateiformat für Kompatibilität zwischen verschiedenen Autorentools (z.B. Articulate Storyline, Adobe Captivate) und computergestützten Übersetzungstools (CAT-Tools).
  • Inhaltstrennung: Das Format trennt den zu übersetzenden Text (die Source Language) klar von den Layout- und Formatierungsinformationen des ursprünglichen Dokuments.
  • Metadaten: XLIFF-Dateien können zusätzliche Informationen wie den Status eines Segments (z.B. „neu“, „übersetzt“, „zur Überprüfung“) oder Kommentare für den Übersetzer enthalten.
  • Bilingualität: Eine solche Datei ist typischerweise bilingual und enthält sowohl den Ausgangstext als auch den Zieltext (Target Language) in einer einzigen Datei, was die Verwaltung und den Abgleich erleichtert.

 

Struktur und Funktionsweise

Der Prozess der Übersetzung mittels XLIFF folgt einem strukturierten Ablauf:

  1. Export: Das zu übersetzende E-Learning-Modul wird aus dem Autorentool als XLIFF-Datei (.xlf oder .xliff) exportiert. Dabei werden die Texte in Segmente unterteilt und zusammen mit kontextbezogenen Informationen gespeichert.
  2. Übersetzung: Die XLIFF-Datei wird in ein CAT-Tool (z.B. Trados, memoQ) importiert. Übersetzer bearbeiten ausschließlich die Texteinheiten, ohne das Kurslayout zu sehen oder verändern zu können. Bestehende Translation Memorys können zur Wiederverwendung bereits übersetzter Segmente genutzt werden.
  3. Import: Nach der Übersetzung wird die bearbeitete XLIFF-Datei zurück in das Autorentool importiert. Die Software fügt die übersetzten Texte automatisch an den korrekten Stellen wieder in das Kurslayout ein.

 

Vorteile im E-Learning

Der Einsatz des Dateiformats bei der Lokalisierung von E-Learning-Kursen bietet entscheidende Vorteile:

  • Effizienz: Der Übersetzungsprozess wird erheblich beschleunigt, da Übersetzer sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können und keine Einarbeitung in das jeweilige Autorentool benötigen.
  • Qualitätssicherung: Das Risiko versehentlicher Änderungen am Layout, an Triggern oder an der Kursstruktur durch externe Dienstleister wird eliminiert.
  • Kostenreduktion: Durch die Nutzung von Translation Memorys in CAT-Tools können Kosten bei wiederkehrenden Texten eingespart werden.
  • Skalierbarkeit: Die Standardisierung ermöglicht eine problemlose Zusammenarbeit mit verschiedenen Übersetzungsagenturen und Freelancern, was die Skalierung von Lokalisierungsprojekten vereinfacht.

 

Anwendungsbeispiele

Das Dateiformat kommt typischerweise zum Einsatz, wenn digitale Lerninhalte für internationale Zielgruppen aufbereitet werden sollen:

  • Unternehmensweite Produktschulungen
  • Internationale Compliance-Trainings
  • Globales Onboarding für neue Mitarbeiter
  • Mehrsprachige Software-Tutorials

Die effiziente Lokalisierung von Lerninhalten ist ein kritischer Faktor für den Erfolg globaler E-Learning-Strategien. Uhlberg Advisory unterstützt Sie bei der Auswahl der richtigen Tools und der Optimierung Ihrer Prozesse für die internationale Content-Distribution. Erfahren Sie mehr über unsere Strategieberatung.

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