Als Lernwelt, auch digitale Lernwelt genannt, wird in Unternehmen meist ein zentraler Lernort verstanden, an dem den Mitarbeitern fachliche als auch überfachliche Qualifizierungen zur Verfügung gestellt werden. Eine einheitliche Definition von „Lernwelt” gibt es nicht. Synonym wird von Unternehmen oft der Begriff „Akademie” verwendet.
Das Ziel einer Lernwelt ist, den Mitarbeitern einen persönlichen Ort des Lernens bereitzustellen, in dem sie sich selbstgesteuert weiterbilden können.
Die Inhalte einer Lernwelt müssen sich nicht ausschließlich auf die Bereitstellung von digitalen Weiterbildungsangeboten beschränken. Neben direkt zur Verfügung stehenden Online-Kursen können Lernwelten auch als Ort genutzt werden, an dem Mitarbeiter über Präsenzveranstaltungen oder Blended-Learning Angebote informiert werden und direkt in der Lernwelt die Möglichkeit erhalten, die entsprechenden Angebote buchen zu können.
Das Lernen innerhalb einer Lernwelt erfolgt in der Regel durch die Mitarbeiter selbstgesteuert.
Technisch wird eine Lernwelt meist mit Hilfe eines LMS (Lernmanagementsystems) abgebildet.
Der Zugang erfolgt nach Registrierung der Mitarbeiter und kann personalisiert werden. Damit wird jedem Mitarbeiter seine individuelle Lernumgebung mit speziell für ihn relevanten Lernangeboten angezeigt.
In einer Lernhistorie bekommt der Mitarbeiter einen Überblick über bereits absolvierte Weiterbildungen und seinen Lernfortschritt. Auch kann den Mitarbeitern ermöglicht werden, Nachweise über ihre absolvierten Lernaktivitäten herunterzuladen.
Innerhalb von Lernwelten lassen sich zwischenmenschliche Kommunikationstools wie z. B. Foren und / oder Chats bereitstellen, mit denen der Austausch zwischen den Trainern und / oder anderen Mitarbeitern ermöglicht wird.
Zudem können Mitarbeiter dazu angeregt werden, sich an der Erstellung von Lernmaterialien für die Lernwelt einzubringen.
Die Bereitstellung von Technik allein bringt noch keinen Nutzen in ein Unternehmen. Dies bedarf zusätzlich einer kulturellen als auch organisatorischen Weiterentwicklung, wie unterschiedliche Studien aufzeigen.
Auch bedarf es der Fähigkeit, selbstgesteuert bzw. selbstorganisiert Lernen zu können, als Voraussetzung für die erfolgreiche Nutzung von digitalen Angeboten im Unternehmen.
Hier knüpft zudem die zeitliche Ermöglichung als auch die Akzeptanz im Unternehmen gegenüber Lernen am Arbeitsplatz an.
Digitale Lernformate ermöglichen, benötigen aber auch neue Formen von Lernen. Digitales Lernen in einer unternehmenseigenen Lernwelt sollte für alle Beteiligten durch Medien- und Methodenmixe attraktiv gestaltet werden.
Auch müssen Lernwelten nicht als Stand-Alone Lösung für Corporate Learning isoliert betrachtet werden, sondern können als Kombinationsmöglichkeit mit anderen Lernformaten, wie z. B. Blended-Learning, dienen.
Weiterlesen im Lexikon:
Beispiele für den Einsatz von digitalen Lernwelten in Unternehmen: