Ein Lernmanagement System (LMS, auch: Lernplattform) ist ein komplexes Contentmanagement-System (CMS), das Lehr- und Lernprozesse unterstützt, Lernmaterialen und Nutzerdaten verwaltet sowie die Durchführung von Kursen inklusive der Testverfahren steuert.
Im Detail sind das folgende Funktionen:
Üblicherweise wird ein LMS in die hauseigene IT Infrastruktur eigebunden. Das kann sowohl mit Lizenzen geschehen, die auf hauseigenen Servern liegen, oder auch mit Cloud- Systemen, die bei einem externen Hoster liegen. Heutige Lernplattformen werden überwiegend als Cloud Lösung angeboten, für die es lediglich die Zugänge zu regeln gilt. So sind z.B. die Nutzanmeldungen zu regeln, damit diese sich nur einmal im Gesamtsystem anmelden müssen (Single Sign On – SSO).
Zur Mindestanforderung in Sachen Sicherheit gehört die Verwendung eines HTTPS Zertifikats. Damit wird eine abhörsichere Übertragung der Daten zwischen System und Anwender ermöglicht.
In letzter Zeit wird immer mehr Wert auf eine 2-Faktoren Authentifizierung der Anwender gelegt. Das soll Pishing Angriffe erschweren.
Manche LMS Lösungen verfügen über eine breite Auswahl an Funktionen um Social Media Ansätze zu realisieren. So kann z.B. das SAP SuccessFactors LMS um ein Social Media Tool, JAM, erweitert werden. Ein weiteres LMS Beispiel ist TOTARA, das mit dem Funktionspaket TOTARA Social erweitert werden kann.
Beispiele:
Manche Lernmanagement Systeme haben einen stark ausgeprägten Funktionsumfang um die Anforderungen des Seminarmanagements abzudecken. Solche Funktionsmodule sind dann sehr komplex gestaltet, da sie vielfältige Verbindungen zu Drittsystemen, wie Hotelbuchungssystemen, Reisemanagementsystemen u.ä. aufbauen können.
Beispiele:
Ein weiterer Entwicklungspfad bringt das LMS mit der HR Funktion „Talentmanagement“ zusammen. Unter diesem Konzept werden die Lernfunktionen und Lernmedien für jeden Lerner individuell bereitgestellt. Dies geschieht aufgrund des im Talent Management System ermittelten Lernbedarfs. Dieser wiederum ergibt sich aus dem Soll-/Ist Profilabgleich des Lerners. So können Mitarbeiter gezielt auf spätere Positionen geschult werden, oder bestehende Kompetenzlücken ausgeglichen werden.
Beispiele:
Neueste Entwicklungen in Sachen KI gibt es auch in eLearning Systemen. So können Lerner mithilfe von Algorithmen Lernangebote bekommen, die z.B. Kompetenzlücken optimal füllen mit passenden Angeboten. Ein Beispiel wäre die maschinelle Erstellung von Kuratierungslisten. Insbesondere das Produkt Docebo geht sehr stark in diese Richtung.
Beispiel:
Wird ein LMS für einen kommerziellen Lernbetrieb eingesetzt, so ist oftmals ein eShop System eingebunden. Auf diesem Wege kann man das Seminarangebot im Shop als Produktkatalog einsehen und auch gleich buchen. Eine Verbindung zum ERP System des Lernanbieters ermöglicht eine durchgehende, digitalisierte Prozesslandschaft. Der Lerner bzw. Kunde kann demnach durch die Internet Verbindung:
Darüber hinaus gibt es bald zahllose Systeme, an die ein LMS angebunden werden kann. Im Grunde kann praktisch jedes Funktionsmodul einer Geschäftsverwaltungssoftware (ERP System) angebunden werden. Offene Schnittstellen gibt es in so gut wie jedem System. Das reicht von einer simplen Newsletter Software bis hin zu komplexen Service Steuerungslösungen.
Beispiele:
Wer sich einen umfassenden Überblick incl. Vergleichsdaten verschaffen möchte, kann die Homepage der Chypher Learning (Hersteller des Matrix LMS) besuchen.